Stadtteilschule Ottensen, Hamburg

Ein Bauprojekt, das große Fragen beantworten will: Wie kann man die (ökologische) Geschichte eines Ortes weitererzählen? Welche Materialien lassen sich bei einer Umnutzung wiederverwenden? Wie kann Schule als Treffpunkt den städtischen Kontext bereichern? Eine kreative Lösung findet sich im Hamburger Stadtteil Ottensen: Das ehemalige Vivo-Kaufhaus.

Dieses wurde 1998–2003 als ökologisches Einkaufs- und Dienstleistungszentrum konzipiert und erstellt. Im Jahr 2019 fiel die Entscheidung, das Gebäude für eine zeitgemäße, fünfzügige Stadtteilschule zu nutzen, um dem Bevölkerungszuwachs und den stark steigenden Schüler:innenzahlen in Hamburg Rechnung zu tragen. Seit 2022 verantwortet energum die komplette Bauphysik. Seither wurden Simulationen und bauakustische Messungen mit dem Ziel einer Weiterverwendung von bestehenden Materialien (Außenfassaden, Fassaden zum Innenhof, Trenndecken) und ihren bio bauphysikalischen Eigenschaften durchgeführt.

Herzstück der Anlage ist der sogenannte Marktplatz in der gläsernen Haupthalle. Die Halle ist ein lebendiger, multifunktionaler Ort, welcher in Zukunft als Schulhof und Veranstaltungsraum genutzt werden soll.  Thermische Simulationen der Innentemperatur insbesondere in der Sommerperiode und akustische Berechnungen waren hier eine wichtige Grundlage für die Planung und künftige Nutzung.

Mit einer kompakten gläsernen Bauweise, Regenwasserspeicher, Betonspeicherdecken und trennungsfähigen Materialien erfüllt der Altbau die Standards des nachhaltigen und recyclinggerechten Bauens. Um dem Anspruch an einen nachhaltigen Umgang mit dem Bestand gerecht zu werden, wird mit den vorhandenen Flächen gearbeitet und Abrisse werden weitgehend vermieden bzw. werden Materialien aus dem Inneren (z. B. als akustische Abschirmungen) wiederverwendet.

 

LeistungenWärmeschutz, Schallschutz, Akustik, Immissionsschutz, Schallmessungen Bestandsfassaden
AuftraggeberFHH - SBH/Schulbau Hamburg
Bilderagn Leusmann

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